Imperiales Beijing alt

Die Stätten des imperialen Pekings der Kaiser beeindrucken uns, aber sie gefallen uns nicht besonders. Die verbotene Stadt des Kaiserpalastes wirkt, wie sie heisst - abweisend. Das mag auch damit zusammenhängen, dass die Innenräume der Hauptgebäude der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind (Fotos 1&2 der Galerie). Auch der Tempel des himmlischen Friedens (Fotos 3&4), den die Kaiser für die Anbetung des Himmels einrichteten, wirkt nur deshalb freundlicher, weil er von einem schattigen Zypressenhain umgeben ist. Im Konfuziustempel, in dem über die Jahrhunderte mehr als 50.000 Beamte Prüfungen ablegen mussten, für die sie jahrelang gebüffelt hatten, gibt es immerhin neben der Statue des grossen Staatsphilosophen, dessen Ethik der Einordnung, des Gehorsams und der Zurückstellung der Individualität in China heute nach wie vor sehr aktuell ist, einige wunderschöne alte Bäume (Fotos 4&5).

 

Etwas besser gefällt uns schon der Sommerpalast des Kaisers in Chengde, 250 km nördlich von Peking, nicht zuletzt wegen seiner freundlichen Gartenarchitektur (Fotos 6&7). Eindrucksvoll ist auch die chinesische Mauer bei Jinshangling, zwischen Chengde und Peking (Fotos 8&9). Begonnen wurde ihr Bau im 3. Jh. vor Christi, initiiert von Qin Shi Huangdi, dem Begründer des ersten chinesischen Kaiserreiches, derselbe, für den die Terrakotta-Armee bei Xi'an (s. Blog-Eintrag) errichtet wurde. Genützt haben die mehr als 1000 Jahr währenden Bauarbeiten nichts, sowohl die Mongolen wie auch die Mandschuren eroberten das Kaiserreich dennoch im 13. bzw. 17. Jahrhundert. Der Mongolenführer Kublai Khan meinte seinerzeit trocken, es käme nicht darauf an, wie hoch eine Mauer sei, sondern wer daraufsässe. Offenbar waren es nicht die fittesten Soldaten.

 

Foto 10 zeigt das Marmorschiff auf dem riesigen Gelände des Sommerpalastes in Pekings Nordwesten. Eine chinesische prinzessin zweigte Ende des 19.Jh. Geld aus dem Wehretat des Staates ab um sich diese hübsche Spielerei zu leisten, ein beleg für die Dekadenz der Qing-Dynastie, die bald danach unterging.

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By: susmedia