Zeitgenössische Kunst in Beijing - 798

China ist der grösste Kunstmarkt der Welt und die Kunstszene des Landes ist auf Peking konzentriert. Anders als aber z.B. in Hongkong und Shanghai , spielt sich das Marktgeschehen weniger in teuren innerstädtischen Galerien ab, sondern vor allem in einer alten Raketenfabrik im Nordwesten der Stadt, in der "guten alten Zeit" von DDR-Architekten im Bauhaus-Stil erbaut. In den 90er Jahren wurde sie von chinesischen Künstlern entdeckt und vor dem Abriss gerettet. "798" wurde das Areal getauft, nach dem Namen der Hauptstrasse. Chinesische, aber auch internationale Galerien haben hier ihre Heimat gefunden. Sie haben in den alten Fabrikhallen genügend Platz, auch raumgreifende Bilder auszustellen. Es geht um Kunst, aber auch um viel Geld, das belegen die Marken der PKW, die vor den Galerien parken. Trotzdem, das Areal hat den Charme der Anfangsjahre teilweise bewahrt, auch wenn viele junge Künstler sich das Areal nicht mehr leisten können und Souvenirshops mehr und mehr qm in Anspruch nehmen. Die Zahl der Kunstgalerien ist immer noch sehr gross, mehr als 50, und es macht Spass, sich durch das Quartier treiben zu lassen und neben der zum Teil etwas altbacken wirkenden, z.T etwas albernen, z.T aber auch sehr interessanten Kunst die Graffitis und die über Putz verlegten Elektroleitungen an sich vorbei ziehen zu lassen. 

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By: susmedia